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Was gibt es neues beim Natur- und Vogelschutz Liestal? Wir berichten hier über aktuelle Geschehnisse in der Natur oder im Verein.


Einweihung Schwalbenhaus auf der Sichtern

Publiziert am 30. Oktober 2016

Am 29. Oktober 2016 weihten wir das neue Schwalbenhaus auf der Sichtern ein. Hier finden Sie die verschickte Medienmitteilung dazu.

Im Laufe der Eröffnungsfeier zeigte uns Werni Müller, wie die Nester abgesenkt werden. Es stellte sich heraus, dass bereits ein Nest von Schwalben besetzt war! Das Schwalbenhaus verspricht also ein voller Erfolg für die Schwalben zu werden. Das Projektteam um Werni Müller, Guido Buschor und Hanspeter Schwob hat viel unternommen um den Schwalben das Leben angenehm zu machen. Neben der noblen Herberge wurden Extra Stromdrähte gespannt. Diese dienen jedoch nicht dem Stromtransport sondern bieten den Schwalben direkt vor ihrer Haustüre eine Möglichkeit sich zu sammeln oder sich auszuruhen. Zudem wurde ein Wildbienenhotel aufgestellt, was eine weitere Aufwertung der Natur auf der Sichtern darstellt.

Werni Müller singt den Alpsegen

Werni Müller singt den Alpsegen

Werni Müller liess es sich nicht nehmen zu Alphornklängen Fahne zu schwingen und zum Abschluss den Alpsegen über das Schwalbenhaus zu singen. Weitere Photos des Anlasses finden Sie in der Fotogalerie.

Tipps der Garten-Experten

Publiziert am 2. Juni 2016

DSC_4369_kleinDas Festival der Natur ist vorbei. An zwei spannenden Exkursionen haben wir einiges über die naturnahe Gartengestaltung gelernt. Wir möchten hier die Erkenntnisse dieser Exkursionen bündeln. Dabei werden sie durch eigene Gedanken des Verfassers ergänzt. 

 

Tipp Nr.1: Standort-Eigenschaften des Gartens beachten

In der naturnahen Gartengestaltung werden Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen geschaffen. Das funktioniert am Besten wenn die Lebensräume den vorherschenden Bedingungen angepasst sind. Materialien und eingebrachte Arten sollten entsprechen ausgesucht werden. Hier einige Beispiele:

  • Standortfaktoren wie Feuchtigkeit, Licht und Bodeneigenschaften bei der Pflanzenwahl berücksichtigen.
  • Steingärten an sonnigen und trockenen Standorten anlegen und einheimische Materialien verwenden.
  • Blumenrasen brauchen viel Licht und Wärme um zu keimen. Diese also nicht unter Bäumen oder im Schatten grosser Schattenspendern, wie Nachbargebäuden oder grossen Bäumen, anlegen.
  • In schattigen Gärten können in Hochbeeten Gemüse gezogen werden, diese erwärmen sich etwas schneller als Beete im gewachsenen Boden. Dafür unbedingt torffreie Gartenerde benutzen. Es gibt mittlerweile sehr gute torffreie Produkte

Tipp Nr.2: Umgestaltungen langsam und schrittweise angehen

Naturnahe Gärten brauchen Pflege und Kenntnisse der Pflanzen. Deshalb ist es sinnvoll wenn Garten und Gärtnerin zusammen wachsen können. So lernt man was einem liegt, welche Pflanzen welche Pflege benötigen und wieviel Fläche man langfristig pflegen kann. So können auch bereits vorhandene Tiere erhalten bleiben und fallen nicht einem grossen Gartenumbau zum Opfer.

Tipp Nr.3: Sand statt Steine

Viele Insekten können mit kleinen Elementen wirkungsvoll gefördert werden. Nisthilfen für Wilddbienen können diversen Arten einen Unterschlupf bieten. Aber auch sandbewohnende Arten benötigen nur kleine Ecken. So können in den Drainagen entlang von Wänden anstatt groben Steinen auch Flächen mit Wandkies versehen werden. In diesem feinen Material können sich Wildbienen und Ameisenlöwen einnisten. Um zu verhindern, dass Katzen diese Orte als Klo benutzen, sollten sie mit einem Gitter abgedeckt werden. Unbedingt Tipp Nr.4 beachten.

Tipp Nr.4: Beim verwenden von Nisthilfen auch Futterangebot für die Tiere bereit stellen

Nisthilfen für Wildbienen, Fledermäuse und Vögel gehören in naturnahe Garten. Die Tiere benötigen aber nicht nur Unterschlupf sondern hauptsächlich auch Nahrung. Finden sie diese nicht, werden sie trotz Nisthilfen dem Garten fernbleiben. Durch Verwenden von verschiedenen einheimischen Blumen, Stauden und Gehölzen können Wildbienen, Käfer, Schmetterlinge und vieles mehr ernährt werden. Vögel wiederum ernähren sich von den Insekten, Samen und Beeren und vielleicht finden auch Fledermäuse Nachtfalter oder Käfer als Futter. Auch hier gilt: Vielfalt bei den Pflanzen und Strukturen führt zu Vielfalt bei den Bewohnern.

Tipp Nr.5: Klare Konzepte

Vor dem Umgestalten des Gartens sollte man sich im Klaren sein, was man erreichen will. Wo soll gestaltet werden und Orte für den Menschen entstehen? Wo steht die Artenvielfalt im Vordergrund? So kann zielstrebig vorgegangen werden. Darüber hinaus entstehen Fallen, wenn ein erstellter Lebensraum nicht entsprechend genutzt wird. Aus demselben Grund rät der Experte von Blumenrasen ab, in welchem einzelne Bereiche beim mähen ausgelassen und beim nächsten Durchgang mit dem Rasenmäher gemulcht werden. Stattdessen soll ein Teil des Gartens als Heuwiese ausgeschieden werden. Hier können sich Blumen etablieren und eine dazugehörige Fauna aus Ameisen, Schmetterlingen und weiterem Getier einfinden. Zudem ist die Blumenvielfalt grösser, da nur wenige Pflanzen den Rasenmäher ertragen.

 

 

Exkursion ins verschworene Brunnenbachtal

Publiziert am 23. April 2016

Am Samstag fand die Frühjahrsexkursion statBrunnebachtalt. Der Wetterbericht verhiess nichts gutes, trotzdem fanden sich eine handvoll Mitglieder in Neu-Nuglar ein. Dort begrüssten uns Hans Peter Schmid und Patrick Saladin von der Naturschutzkommission Nuglar. Während zwei Stunden führten Sie uns durch das wunderschöne Tal und erklärten Hintergründe.

Durch glückliche Fügungen konnte die Gemeinde das ganze Tal von der Quelle bis zur Mündung in die Ergolz in ein Projekt aufnehmen. Das Projekt soll die Hochwassersituation verbessern, dem Bach wieder mehr Platz geben und die Lebensräume entlang dem Bach aufwerten. So Begann die Exkursion ganz unten mit Blick auf den Durchlass wo der Brunnenbach die Strasse unterquert. Die TeilnehFeuerwehrtaichmer können sich gut vorstellen, dass der Bach von der kleinen Röhre nicht mehr geschluckt werden kann, wenn dieser viel Wasser führt. An diesem Beispiel erklärt Hans Peter Schmid auch gleich exemplarisch wie viel Arbeit das Projekt mit sich bringt. Allein an diesem kleinen Abschnitt sind mehrere Ämter involviert, eidgenössische Bewilligungen notwendig und viele Interessen von Besitzern und Anwohnern zu respektieren. Wir sehen an diesem Standort auch das enorme Potential, dass so ein Bach für den Naturschutz mit sich bringt. Wie stehen an einem alten Feuerwehrteich, Patrick Saladin reicht eine Ringelnatter in einem Einmachglas herum und zeigt uns die Strukturen rund um den Weiher, welche diese besiedelt.

Im unteren Teil des Tales wurden die Aufwertungsmassnahmen bereits umgesetzt, je weiter wir nach oben kommen, desto häufiger können wir auch erahnen wie es früher ausgesehen hat. Im Rahmen des Projektes wurde eine Furt erstellt, damit Landwirte mit Maschinen und Vieh den Bach queren können. An vielen Stellen sehen wir gepflanzte Bäume und Sträucher, der Waldrand wurde ausgelichtet und dunkle Fichtenwälder entfernt. In weiteren Schritten soll der Bach vom Waldrand wieder an seinen natürlichen Verlauf im tiefsten Punkt des Tales zurück gelegt werden.

Dieses vorbildliche Projekt schafft riesige Mehrwerte für die Natur. Aber auch der Mensch kommt auf seine Kosten, das neue Brunnenbachtal ist eine Augenweide. Der Bach schlängelt sich durch das Tal, vorbei an wunderschönen Wäldchen und Weihern. Ein letzter Höhepunkt stellt der Weg ins Dorf dar, dieser führt durch die blühenden Kirschbäume und lässt uns die Landschaft trotz dem dennoch einsetzenden Nieselregen geniessen.

Der Frühling kommt…

Publiziert am 24. März 2016

Seit Ostern ist es jetzt offiziell – der Frühling kommt … auch in der Allee. Anhand der Bäume ist das noch nicht
sichtbar, die Platanen und Linden haben noch nicht begonnen Blüten oder Blätter auszutreiben, die Rosskastanie beginnen grade damit. Wegen dem Blattlosen Zustand sind diverse Nistmöglichkeiten sichtbar. 

  • Auf der höchsten Platane sehen wir ein Frühling in der Allleegrosses Nest. Vielleicht können wir durch den Sommer hier eine Elsternpaar bei der Brut beobachten?
  • Bei genauer Betrachtung entdeckt man in den Stämmen und den dicken Ästen der Bäume unzählige Löcher. Diese können Meisen oder Kleiber als Bruthöhle dienen.

Andere Anzeichen des nahenden Frühlings sind gut sicht- und hörbar. Ein Amselmännchen hat sich auf dem Dach des Gerichtsgebäudes installiert und beschallt die Allee mit seinem flötenden Gesang. Diese Amsel versucht nun mit seinem Gesang ein Weibchen anzulocken und eine Familie zu gründen. Findet er wohl einen geeigneten Strauch um darin ungestört seine Jungen aufzuziehen? Auch Buchfinken turnen in den hohen Bäumen umher und versuchen das andere Geschlecht zu beeindrucken.

Das ist auch für uns das erste Mal, dass wir die Allee mit diesen Augen betrachten. Wir sind gespannt was das Jahr über passieren wird. Was für Tiere nutzen beispielsweise den Orisbach? Werden fütternde Altvögel genug zu fressen für ihre Jungtiere in der Allee finden? Gibt es genug versteckte Plätze damit Nester nicht zu stark gestört oder sogar zerstört werden?

Wir werden die Allee das Jahr beobachten und hier regelmässig darüber berichten. Wir empfehlen bei den häufigen kurzen Besuchen in der Allee kurz aufzuschauen und die Ohren zu spitzen, hier unzählige Pflanzen und Tiere, welche entdeckt werden wollen.